Erste Hilfe

Nachfolgend haben wir einige wertvolle Tipps und Info`s für den Notfall (wir hoffen jedoch, dieser tritt nie ein…) sowie eine Zusammenstellung der wichtigsten Hilfsmittel (Erste-Hilfe-Tasche) aufgeführt, damit man im Ernstfall alles beisammen hat und nicht lange suchen muß.

 

  • Normwerte beim Hund

Atemzüge/min         10 – 30
Pulsschläge/min     70 – 130
Temperatur
(rektal gemessen)   37,6 – 39,0 °C

(Beim Welpen kann die Temperatur bis zu 0,5 °C höher sein)

 

  • Erste-Hilfe-Tasche

Notizzettel mit Telefonnummer und Adresse des Tierarztes und der nächsten Tierklinik
Digitales Fieberthermometer, kleine Taschenleuchte und kleine Lupe
Pinzette, Zeckenhaken, Schere, Einmalspritze
Maulschlaufe/Maulkorb
Sterile Wundkompressen
Verbandwatte aus Baumwolle zum Abpolstern von Verbänden und zum Aufsaugen von Blut und Wundsekret
Mullbinden und elastische Binden, selbsthaftende dauerelastische Fixierbinden, Tapeband
Antiseptikum (z. B. Octenisept Spray)
Augentropfen (z. B. Berberil EDO)
Betaisadonna-Salbe
Durchfallmittel (z.B. Tanacomp Tabletten)
Hundeschuh und faltbarer Wassernapf

 

  • Erste-Hilfe-Situationen

Schock

Der Schock ist eine massive Kreislaufstörung, die lebensbedrohlich werden kann.
Gründe sind z.B. starke Blutungen, anhaltender Durchfall oder Erbrechen, extreme Angst- oder Schrecksituationen.

Anzeichen für einen Schock sind z.B. zunehmende Teilnahmslosigkeit des Tieres, Steigerung der Atmung (schnell und flach), schneller werdender Puls, blasse Schleimhäute, bläuliche Zunge, Auskühlung (fühlbar an Ballen oder Ohren). Im Falle eines Schocks muss der Hund sofort zum TA!

Maßnahmen vor bzw. auf dem Weg zum TA:

Beruhigen sie den Hund, decken sie ihn zu, damit nicht unnötig Wärme verloren geht und legen sie den Hund evtl. in eine Schocklagerung (Hinterteil mit einem Polster erhöhen, dadurch wird das Blutangebot in Herz, Lunge und Gehirn gesteigert). Bei starken Blutungen muss ein Druckverband angelegt werden. (s. Beschreibung unter offene Verletzungen)

Offene Verletzungen

Eine Wunde heilt umso besser, je eher sie versorgt wird. Die Art der Versorgung hängt von der Art der Wunde ab.

Schnittverletzungen (meistens an den Pfoten durch z. B. Glasscherben)
müssen gut ausgereinigt und desinfiziert werden. (Falls sich noch Fremdkörper in der Wunde befinden, diese vorher mit einer Pinzette entfernen). Wenn der Schnitt sehr klein ist und nicht genäht werden muss, kann die Wunde z.B. selbst mit Betaisadonna bestrichen und verbunden werden. Bei größeren Schnitten muss (ggfs. ein Druckverband angelegt werden)  generell der TA aufgesucht werden!

Schürfwunden (Verletzungen der oberen Hautschicht)
Die Wunde etwas ausbluten lassen, damit Verunreinigungen ausgespült werden. Danach die Wunde desinfizieren und ggfs. einen kleinen Schutzverband gegen neue Verunreinigungen (ablecken etc.) anlegen. Schürfwunden heilen idR. in wenigen Tagen ab. Bei großen Schürfwunden bitte zum TA!

Bisswunden
Diese Art von offener Verletzung sollte auf jeden Fall vom TA behandelt werden, da durch die Keime, welche sich im Maul eines Tieres befinden, leicht eine Blutvergiftung entstehen kann. Also bitte schnell zum Tierarzt!

Anlegen eines Druckverbandes
Bei starken, pulsierenden Blutungen muss ein Druckverband angelegt werden, damit die Blutung gestillt wird. Hierzu wird die Wunde mit einer sterilen Auflage bedeckt und dann mit einigen Umwicklungen einer Mullbinde fixiert. In diese Wicklungen wird dann ein Druckpolster (z.B.  Wundkompresse oder geschlossene Mullbinde) eingearbeitet. So wird ein gleichmäßiger Druck auf die blutende Stelle erwirkt. Dabei ist, besonders an den Gliedmaßen, darauf zu achten, dass der Wickel nicht abschnürt und die gesamte Blutversorgung unterbricht. Schwellen die Gliedmaße an und werden kalt, muss der Druckverband gelockert werden!

 


 

© 2013 Nicole & Thomas Haubold